Von Mensch zu Mensch


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Männerprojekt

Ehrenamt

Projekt



von Manuela Koopmann und Michael Semmler

 
In der Zeit meiner Hospitation musste man eine Projektarbeit erstellen und durchführen. Hier in Niederselters waren sehr gute Voraussetzung, das hier ein Ergotherapieraum uns zur Verfügung stand. Alle Beteiligten hatten sehr viel Spaß und waren mit Begeisterung dabei. Aber lesen Sie selbst.
 
Erstellen eines Mosaikbildes mit einer Männergruppe von 12 Personen im Seniorenpark carpe diem in Niederselters.

Ziel:
Personen mit Apoplex und demenziellen Erkrankungen in einer Gruppenarbeit zu motivieren, aktivieren und bis zur Fertigstellung des Projekts als Gruppe zusammen zuarbeiten.

Planung:
Durch eine Befragung der in Betracht kommenden Personen, wurde festgestellt ob grundsätzliches Interesse an unserem Projekt besteht.
Bei einigen Personen wurde das Interesse durch motivierende Gesprächsführung geweckt. Das Projekt wurde einmal in der Woche 1 1/2 Stunden durchgeführt.

Voraussetzung:
Die Voraussetzung für die Durchführung unseres Projektes ist die Motivation eines jeden, der an diesem Projekt teilnimmt und die körperliche Fitness für eineinhalb Stunden konzentriertes arbeiten.

Projektbericht:
Bei unserem ersten Treffen wurde das Projekt erläutert, und die verschiedenen Details besprochen.
   

 

Die Mosaiksteine wurden vom Trägermaterial mit den Fingern abgelöst, dadurch wurde die Feinmotorik gefördert. Hierbei war zu beobachten, dass es für alle Beteiligten eine große Anstrengung war die aber mit viel Humor und Witz bewältigt wurde. Selbst die Personen mit Apoplex arbeiteten eifrig und konzentriert mit. Während einer Pause mit Kaffee und Kuchen wurden die einzelnen Vorgänge noch einmal besprochen, damit die Personen mit Demenz immer wieder mit Informationen versorgt wurden, um den Faden für die Arbeit nicht zu verlieren. In der ersten Stunde wurden fast die kompletten Mosaiksteine, die wir benötigen abgelöst und in einzelne Behälter nach Farben sortiert.

Bei unserem zweiten Gruppentreffen sollten noch ein paar Reststeine abgelöst werden, aber durch anfängliches, spaßiges Murren und Ablehnung einzelner Personen gingen wir dazu über eine 2,20m auf 70 cm große Holzplatte vorzubereiten, damit nicht die Lust weiterzuarbeiten verloren ging. Zwei Personen schliffen mit Sandpapier den Rand der Platte ab, um Verletzungen zu vermeiden.

Danach besprachen wir das Motiv. Da aber keine konkreten Vorschläge aus der Gruppe kamen, wurde von uns ein Motiv vorgegeben, drei Delphine im Meer. Durch unsere nicht so ausgeprägten malerischen Fähigkeiten mussten wir unser Motive öfters mit einem Radiergummi ändern. Hierzu wurden wiederum von uns ausgewählte Personen damit beauftragt. Dabei war festzustellen, dass die Personen immer wieder nachfragten ob es auch richtig ist was Sie tun, um keine Fehler zu machen.

An uns selbst mussten wir feststellen, dass man dazu neigt bei einem solchen Personenkreis mehr Hilfe zu leisten und zu unterstützen als es nötig ist. Man versucht immer wieder direkt einzugreifen, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, besonders bei den Personen mit Apoplex, die teilweise Probleme bei kleinen Dingen haben.
Durch unsere gegenseitige Unterstützung uns selbst immer wieder daran zu erinnern bei der Hilfe der einzelnen Personen uns etwas mehr zurückzuhalten nach dem gelernten Vorsatz:
 

"so wenig Hilfe wie möglich so viel wie nötig.“

Den Personen mit Apoplex wurden mit zusätzlichen Hilfsmitteln die Arbeit erleichtert. Es war auch zu beobachten, dass man öfters einige Personen ansprechen musste um sie immer so wieder darauf aufmerksam zu machen weiter mitzuarbeiten. Da die Konzentration bei Menschen mit Demenz nicht so hoch anzusetzen ist und sie sich leicht ablenken lassen, funktionierte diese Methode der Aktivierung und Motivierung sehr gut.
Wir stellen weiterhin festgestellt dass der Umgang mit Menschen unterschiedlichsten Demenzstadien und Apoplex sehr anstrengend ist und viel Konzentration erfordert.



Da man gleichzeitig beobachten, zuhören, kommunizieren und validieren muss.


In der dritten Woche des Männerprojekts wurden wieder Mosaiksteine auf das Holzbrett geklebt.
Die Delphine nahmen sichtlich Formen an, wie auch der Himmel mit Sonne. Unsere Beobachtung des Tages waren:
Die Motivation steigerte sich um so mehr das Bild Formen annahm. Die Personen waren so engagiert, dass selbst Kaffee und Kuchen sie nicht abhalten konnten, am Bild weiterzuarbeiten.
  

Nach Ende der eineinhalb Stunden, konnte man die sichtliche Zufriedenheit und den Spaß erkennen und hören. Die Zusammenarbeit hat sie für dieses Projekt zusammengeschweißt.



Die Durchführung unseres Projektes die geplante Absicht und Zielsetzung hat unsere Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt.
Personen mit Apoplex und demenziellen Erkrankungen in einer Gruppenarbeit zu motivieren, aktivieren und bis zur Fertigstellung des Projekts als Gruppe zusammenzuarbeiten.


Fertiges Mosaikbild







Fertiges Bild zu bewundern im Untergeschoss Eingang Hof









                    
                                                                                  





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